PAPAGEIENZUCHT
CHRISTIAN
  • Neuguinea-Edelpapagei

Neuguinea-Edelpapagei


Der Edelpapagei (Eclectus roratus) ist eine farbenprächtige Papageienart mit einem so ausgeprägten Geschlechtsdimorphismus, dass Männchen und Weibchen früher für verschiedene Arten gehalten wurden. Der Edelpapagei ist der einzige rezente Vertreter der Gattung Eclectus. Eine zweite Art, der ausgestorbene Polynesische Edelpapagei (Eclectus infectus) ist nur durch subfossile Knochenfunde, die in die Zeit der Lapita-Kultur datiert werden, sowie durch eine Zeichnung aus dem 18. Jahrhundert bekannt. Der Edelpapagei gilt als häufig. Insgesamt werden nicht weniger als zehn Unterarten unterschieden.

Edelpapageien sind große, kräftige Papageien mit einem quadratischen und im Verhältnis zur Körpergröße proportional kurzen Schwanz. Die Flügel sind lang und gerundet. Das Kleingefieder ist auffallend glänzend. Die Wachshaut ist befiedert und der Schnabel ist groß und weist am Oberschnabel eine deutliche Kerbe aus. Sie sind sehr laut und fallen im Regenwald durch ihren heiseren Ruf auf. Edelpapageien halten sich in der Regel in der Wipfelregion auf und kommen nur selten auf den Boden.

Edelpapageien werden wegen ihrer spektakulären Gefiederfärbung und ihres ungewöhnlichen Geschlechtsdimorphismus häufig als Volierenvögel gehalten. Sie benötigen geräumige Volieren, gelten aber ansonsten als robust und langlebig. In menschlicher Obhut gehaltene Edelpapageien haben bereits ein Lebensalter von mehr als 30 Jahren erreicht.

Merkmale

Edelpapageien erreichen eine Körpergröße von etwa 35 Zentimetern und wiegen zwischen 440 und 620 Gramm.

Die Männchen haben ein grünes Gefieder. Der Scheitel und die Ohrdecken sind etwas bläulicher. Der Flügelbug, der Flügelrand und die großen Flügeldecken sind blau. Die äußeren Handschwingen sind blauschwarz. Die Außenfahnen der Handschwingen sind schmal purpurblau gesäumt. Die übrigen Schwungfedern sind purpurblau. Lediglich die Innenfahnen sind an der Basis grün. Die Unterflügeldecken, Flanken und der seitliche Bauch sind rot. Die Steuerfedern sind oberseits dunkelblau oder grün mit dunkelblauen Spitzen. Die Schwanzunterseite ist grauschwarz. Der Oberschnabel ist rötlich, während der Unterschnabel schwarz ist.

Das Weibchen hat dagegen ein überwiegend kräftig rotes Gefieder. Es ist auf dem Rücken, den Flügeldecken und den Schenkeln dunkler. Rund um das Auge verläuft ein feines Band. Sie weisen ein breites, violettblaues Nackenband auf. Auf dem Bauch verläuft ebenfalls ein breites, violettblaues Band. Der Flügelbug, der Flügelrand, die großen Flügeldecken sowie die Unterflügeldecken sind blau. Die äußeren Handschwingen sind blauschwarz. Die übrigen Schwungfedern sind purpurblau, wobei die Innenfahnen an ihrer Basis matt rot werden. Der Schwanz ist auf der Oberseite rot mit einer breiten orangeroten Spitze. Die Schwanzunterseite ist gelblich orange und endet mit einer breit orangeroten Spitze. Ihr Schnabel ist vollständig schwarz. Die Beine sind grau.

Den ungewöhnlich ausgeprägten Geschlechtsdimorphismus zeigen bereits die Jungvögel. Sie sind jedoch insgesamt etwas matter gefärbt. Bei jungen Männchen ist das Gefieder bläulich überhaucht, was besonders auf der Körperunterseite und den Flügeldecken auffällt. Bei jungen Weibchen ist das Nackenband etwas verwaschener und weist einen grünlichen Anflug auf. Bei beiden Geschlechtern ist der Schnabel dunkelbräunlich. Die Iris ist braun.